Am Scheideweg -  ein Dokumentarfilm

Begegnungen mit Kindern und Jugendlichen mit DownSyndrom in der Schule, Freizeit und am Arbeitsplatz sowie wertvolle Beiträge von renommierten Fachexperten aus Medizin, Medizinforschung, Ethik, Pädagogik, Sozialethik und betroffenen Eltern.

Warum dieser Film?

Ausschlag war der im Juli 2013 auf den Schweizer Markt gekommene Pren Dia-Test, mit dem auf Grund einer Blutentnahme der schwangeren Frau bereits in der 9. Woche festgestellt werden kann, ob das Ungeborene eine Chromosom Anomalie hat. Dieser Test wurde nicht einmal in der Öffentlichkeit diskutiert. Er wurde einfach eingeführt und als Fortschritt akzeptiert. Natürlich gab es grosses Unbehagen bei Eltern mit Kindern mit Down Syndrom über diesen neuen Test. Zu was wird dieser Test in Zukunft führen: Werden Menschen mit Down Syndrom noch weniger akzeptiert in der Gesellschaft? Können Eltern überhaupt noch frei entscheiden, ob sie ein behindertes Kind in die Welt setzen dürfen oder nicht?

Dieser Film soll mit Hintergrundinformationen von Medizinern, Ethikern, Psychologen… aufzeigen, in welche Richtung sich die Gesellschaft bewegt, die solch einen Bluttest, ohne über die Konsequenzen nachzudenken, annimmt, und gleichzeitig eine Brücke schlagen von Down Syndrom Kindern zur Gesellschaft. Er soll über die hervorragende medizinische Versorgung und schulische Förderung dieser Kinder informieren seitens des Staates, der diesen Kindern eine echte Perspektive für die Zukunft geben kann, dass mit Therapien auch bei Kindern mit Down Syndrom Talente geweckt werden, die ihnen helfen können, möglichst selbstständig zu werden und ein für sie erfülltes Leben in Zukunft führen zu können.

An wen richtet sich der Film?

Der Film möchte die Gesellschaft von Kindern bis Erwachsene anregen, sich einmal kritisch mit dem Begriff Behinderung auseinanderzusetzen.  Den meisten Menschen ist eigentlich das Down Syndrom oder Trisomie nicht wirklich präsent. Ist Down Syndrom tatsächlich eine Behinderung? Wie unterscheiden sich Kinder mit Down Syndrom von Kindern ohne Down Syndrom? Wie können sich diese Kinder annähern? Eine Schulpsychologin wird in eine Schulklasse gehen und die Kinder über diese Fragen aufklären. Anschliessend wird sie diese Kinder mit Kindern mit Down Syndrom zusammenführen. Es soll dem Publikum, das diesen Film sieht, zeigen, dass man bei behinderten Menschen, statt wegschauen, sehr einfach auch auf sie zugehen kann.  Gleichzeitig will der Film eine kritische Auseinandersetzung mit dem Begriff „Recht auf Leben“ in der Gesellschaft anregen. Sollte es in unserer Wohlstandsgesellschaft auch Platz geben, für Menschen, die nach unseren Aspekten weniger leistungsstark sind oder unterwerfen wir uns nur noch einem Perfektionswahn, der keine Einschränkungen zulässt? Dazu werden Fachleute aus verschiedenen Bereichen Interviews geben.

Der Film wurde angefertigt für:

1. Ein Dokumentarfilm, der ein breites Publikum zum Nachdenken über gesellschaftskritische Fragen anregen soll, durch Informationen einerseits über das Leben von und mit Menschen mit Down Syndrom und andererseits  Referate und Interviews von Fachleuten verschiedener Richtungen.

2. Ein Lehr- und Dokumentarfilm, speziell zugeschnitten für Jugendliche an Schulen, die sich anhand dieses Beispiels mit wichtigen ethischen Fragen unserer Gesellschaft auseinandersetzen sollen.

Welche Fachleute werden sich in diesem Film äussern?

Eine möglichst grosse Bandbreite aus verschiedenen Fachbereichen ist nötig, diese breite Palette von Argumenten zu decken. Ihre verschiedenen Argumente ergänzen sich zu einer interessanten Diskussion.       Die Fachleute bestehen aus Ethikern, Medizinern  (Pränatal Diagnostik, Gynäkologie, Pädiatrie), Therapeuten, Heilpädagogen, Psychologen,... z. B.: Prof. Dr.med Roland Zimmermann - FMH für Geburtshilfe und Feto- Maternale Medizin am Universitätsspital Zürich, Prof. Dr. med. Christian Kind, FMH für Pädiatrie und Chefarzt am Kinderspital St.Gallen, Prof.Dr. theol. Frank Mathwig  – Beauftragter für Theologie und Ethik des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbunds SEK, Dr. Johannes Sigrist, FMH für Pädiatrie in Schaffhausen, Prof. Dr. Mario Lischgi, FMH für Gynäkologie und Geburtshilfe, Lehrer, Therapeuten und Heilpädagogen der Sonderschule Schaffhausen, Frau Ruth Buck, Schulpsychologin des Kantons Schaffhausen,   Dr.lic. iur. Tarek Naguib, Rechtssoziologe, Dozent und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der ZHAW

An welchen Plätzen und Orten wurde gedreht? 

Es wird die Sonderschule, bzw. Sonderkindergarten Schaffhausen gezeigt : Ausschnitte aus Arbeiten aus der Schule, Gespräche mit den Lehrern, Heilpädagogen, Therapeuten….Kinder mit Down Syndrom werden in der Sonderschule mit der Kamera begleitet, eine Tanzszene mit Live Musik im Singsaal, wo alle Kinder mit Down Syndrom mit einer 1. Klasse einer Primarschule aus Schaffhausen tanzen, und die Kinder mit den Kindern mit Down Syndrom in Kontakt treten, Gespräche mit den Eltern der Kinder zu Hause, aus privater Freizeitgestaltung der Kinder  (z. B. Ballett, Reiten, Musik machen, ...). Desweiteren junge Menschen Mit Down Syndrom, die schon mit einer Berufsausbildung begonnen haben. Z. B. als Köchin, als Schreiner oder auf dem Pfersehof..., Interviews mit den Jugendlichen, sowie den Betreuern oder Eltern, um ihre Perspektive im Berufsalltag aufzuzeigen, wo sie Hilfe oder Unterstützung bekommen, inwieweit sie selbstständig schon einen Teil ihres Alltags bewältigen.

Länge des Films?

Der Film soll als Lehrfilm für Schulen, Bibliotheken….verwendet werden und hat deshalb eine Dauer von 64 Minuten. 

 Wer produzierte den Film?     

Der Film wurde produziert von Christiane Mathé – Serhan (Pianistin und Musikpädagogin an der Kantonsschule Schaffhausen) und Jamal Serhan, Eltern eines siebenjährigen Jungen mit Down Syndrom.                                                                               

Hier einige Schnappschüsse aus dem Dokumentarfilm " Am Scheiderweg"